Unser Traum vom Frieden in Europa – Grußwort des Präsidiums zum 25. MEP
Berlin 16.2.2024:
Liebe Delegierte,
ein Vierteljahrhundert MEP – und wir dürfen dabei sein.
2024 ist ein herausstechendes Jahr – das MEP feiert sein 25-jähriges Jubiläum und Europa wählt zum zehnten Mal sein Europäisches Parlament. Es gibt allen Grund, zu feiern.
Dies sind Ereignisse, auf die wir uns freuen können, die Mut machen und uns Zuversicht geben, auch, weil wir mitbestimmen können. Denken wir hier doch sofort an unser Stimmrecht mit 16 bei der Europawahl. Bei allem Optimismus dürfen wir jedoch nie die bestehenden Konflikte und die wachsenden Bedrohungen für Europa aus den Augen verlieren oder uns ganz und gar daran gewöhnen, weil sie permanent präsent sind.
Bis heute dauert der groß angelegte Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine an – unser Traum von Frieden in Europa ist Wunschdenken. Aufrüstung, Grenzschutz und die bevorstehenden Wahlen in den Vereinigten Staaten sind Themen, welche die Zukunft Europas stark beeinflussen und belasten.
Der Gaza-Krieg führt zur erhöhten Terrorgefahr und fordert eine geeinte Haltung Europas, drittstaatliche Subventionen verzerren den Binnenmarkt, grundrechtliche Herausforderungen von KI verlangen Lösungen, Rechtspopulismus erstarkt seit Jahren und Europagegner finden großen Zuspruch. Desinformationen und Manipulationen in den Sozialen Medien sollen die Demokratie schwächen – die Europäische Union ist im Dauerstress.
Und deshalb, gerade auch in Hinblick auf die bevorstehende Europawahl braucht Europa uns, braucht Europa Sie! Ihre Stimme zählt – nicht nur im Ausschuss, nicht nur in der Plenardebatte, sondern im gesamteuropäischen Kontext bei der Europawahl.
Wir müssen uns die Frage stellen: Wie soll die Zukunft unseres Europas aussehen? Wünschen wir uns nicht alle, egal ob aus Schweden, Deutschland oder Italien, Frieden und Freiheit und haben wir nicht alle das Recht auf Demokratie und Sicherheit?
Wir alle wissen, dass ein friedliches und geeintes Europa erkämpft werden muss, dass eine starke Wirtschaft essenziell für ein wettbewerbsfähiges Europa ist, dass Inklusion europapolitisch keine Selbstverständlichkeit ist und dass die Landwirtschaft und Klimaveränderungen sich gegenseitig bedingen.
Wir, besonders wir jungen Menschen, machen uns Sorgen und wissen um unsere Verantwortung für die Zukunft. Deshalb nehmen wir dieses MEP mit besonders großer Intensität wahr, suchen neue Lösungswege und treffen andere Entscheidungen, als es in vergangenen MEPs getan wurde.
Sie, liebe Delegierte, nehmen die Rolle einer oder eines Abgeordneten im Europaparlament ein und werden eine Arbeitswoche aus der Perspektive einer Politikerin oder eines Politikers erleben. Arbeiten Sie konstruktiv zusammen und nicht gegeneinander, sehen Sie Ihre Mitdelegierten als Ihre Partner und nicht als Konkurrenten an, suchen und finden Sie Lösungen und erarbeiten Sie hieb- und stichfeste Resolutionen.
Ihre harte Arbeit wird nicht umsonst sein – zum einen werden angenommene Resolutionen, wie es der letzte OC jeder dieser besagt, an das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und an den Ministerrat weitergeleitet – zum anderen werden Sie in Ihrer Persönlichkeit gestärkt. Sie werden lernen, selbstbewusst Ihre Meinung zu vertreten, aber gleichzeitig Einwände und Argumente anderer Mitgliedsländer akzeptieren müssen, um zu einem konstruktiven Ergebnis zu kommen. Doch wir haben vollstes Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und sind uns gewiss, dass Sie stolz auf Ihren Ausschuss, auf Ihre Arbeit und auf sich sein werden.
Eins können wir Ihnen versichern – neben harter Arbeit, Anstrengung und Schlafmangel werden Sie beim MEP großartige Erfahrungen sammeln und wunderbare Menschen aus ganz Deutschland kennenlernen, die Sie Ihr Leben lang begleiten.
Nutzen Sie die Chance und tauschen Sie sich aus, stellen Sie Fragen und führen Sie Gespräche – im Experteninterview, in Diskussionen mit anderen Delegierten oder am Sonntag mit ehemaligen Mitgliedern des Präsidiums.
Wir können den Rahmen des MEPs für Sie schaffen – doch nur Sie können durch Ihre Motivation, Ihre Mitarbeit und Ihre Ideen unser 25. MEP lebendig machen.
Abschließend bleibt uns nur noch eines zu sagen: Wir wünschen Ihnen und uns eine großartige Woche mit einzigartigen Erlebnissen und Begegnungen.
Leben wir gemeinsam den MEP-Spirit!
Ihr Präsidium
Arthur Parthier, Bjarne Hecker und Charlotte Matthias