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„Man muss verstehen, wie es in der Politik läuft“- Artikel in der SZ von Anna-Maria Salmen zum MEP CSEE 2024 München

München 15.1.2024:

Die vielen aktuellen Krisen lassen auch die Kinder- und Jugendarmut in ganz Europa steigen. Die EU sollte sich mit diesem Problem befassen, davon ist der Ausschuss für Kultur und Bildung überzeugt. Er hat einen Lösungsvorschlag erarbeitet: eine Resolution mit 18 Empfehlungen zur Bekämpfung der Armut junger Menschen.

Einige der Vorschläge lösen in der Generaldebatte des Parlaments jedoch Unklarheiten bei den Delegationen aus. Punkt zwölf sei sehr vage, moniert eine Abgeordnete aus Polen. Es werde lediglich gefordert, dass in Bildungsprogramme investiert werden soll – in welche genau, bleibe offen. Ein Mitglied des Ausschusses nennt daraufhin Beispiele.

Die italienische Delegation kann er allerdings nicht überzeugen. Deren Sprecherin kritisiert: Die Resolution habe ihr Ziel komplett verfehlt. Sie bestehe nur aus Empfehlungen und biete keine konkreten Lösungen. Als die junge Frau das Rednerpult verlässt und zu ihrer Delegation zurückkehrt, sieht man auf ihrem Gesicht ein breites Lächeln. Die Anspannung fällt sichtlich ab.

Denn obwohl sie vor dem Plenum mit einer rhetorischen Stärke und Souveränität sprach, als würde sie schon seit Jahren solche Reden halten, ist sie keine echte Abgeordnete des EU-Parlaments. Sie ist eine Schülerin, die gemeinsam mit Gleichaltrigen in den vergangenen Tagen beim Planspiel „Model European Parliament“ (MEP) die Abläufe der großen politischen Bühne nachspielte.

Seit Jahrzehnten soll das Format jungen Leuten die europäische Idee näherbringen. Es wird regelmäßig zunächst auf regionaler, dann auf nationaler und schließlich auf internationaler Ebene organisiert. Die diesjährige Zusammenkunft für Zentral- und Südosteuropa wurde in Kirchheim und München ausgerichtet. Rund 90 Schüler zwischen 15 und 18 Jahren aus zwölf europäischen Ländern waren zu Gast.

Organisiert haben die Veranstaltung zwei Lehrerinnen aus Kirchheim

Organisiert haben die Veranstaltung Irmela Wedler und Ellen Sauer, Lehrerinnen am Gymnasium Kirchheim, an dem auch regelmäßig die regionale Variante stattfindet. Im Vergleich dazu habe sie beim internationalen Planspiel eine Steigerung bemerkt, sagt Wedler. „Das Niveau ist hier sehr hoch.“ Denn die Plätze in den Delegationen bekommen nur die besten Teilnehmer, die sich bereits auf regionaler Ebene bewährt haben.

Ein weiterer Unterschied: Alles lief auf Englisch ab. „Das ist schon anders“, sagt Hannah Pagenstert aus Kirchheim, die bereits an der Schule am Planspiel teilgenommen hat. In der Turnhalle des Gymnasiums sind die Kirchheimer Schüler in die Rollen der Abgeordneten aus verschiedenen Ländern geschlüpft, im Sitzungssaal des Alten Rathauses in München saßen diesmal tatsächlich junge Delegierte unter anderem aus Ungarn, Rumänien oder Österreich im Plenum. Die kulturellen Unterschiede kennenzulernen, war interessant, wie Pagenstert sagt.

 

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