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In Europa steckt Musik – Eröffnung des 23. MEP analog in Berlin

Berlin – 5.9.2022:

Die Erleichterung war allen anzumerken und die Stimmung war prächtig – oder – wie man heute besser sagen würde – wuchtig. Dreieinhalb lange Jahre haben wir darauf gewartet, das MEP endlich wieder in Präsenzform stattfinden lassen zu können. Mit einem Kraftakt hat es nun endlich geklappt. Und die Landesvertretung Thüringens hatte die Ehre, die Eröffnungsveranstaltung als Gastgeber durchführen zu dürfen. Bevor die rund 100 Jugendlichen aus 12 Bundesländern aber ihre Talente in diversen Aufführungen unter Beweis stellen konnten, standen die offiziellen Eröffnungsreden von Herrn Runge von der LV Thüringen, Yann Hohdorf als MEP-Präsidiumsmitglied, von Dr. Dimroth vom Bundespresseamt sowie von unserer Vereinsvorsitzenden Delara Burkhardt an. Alle hielten sich erfreulich kurz, so dass dann noch über eine halbe Stunde Zeit blieb, um mit der echten Europaabgeordneten aus Kiel ins Gespräch zu kommen.  

Dabei ging es um ihr Engagement für das Willy-Brandt-Center Jerusalem, ihr Stipendium bei der Obama Foundation für junge Führungskräfte und ihren Eintritt in die Jugendorganisation der SPD mit jungen 15 Jahren. Sie wollte einfach mitreden, wenn über ihre Angelegenheiten politisch entschieden wird. Spannend war auch ihr Bericht aus dem Innenleben des Parlaments.  Denn kommende Woche wird ihr Bericht zum Thema Waldschutz, an dem sie 2 Jahre gearbeitet hat, im Europäischen Parlament abgestimmt. Wir drücken die Daumen, denn Wald und Klima hängen unmittelbar miteinander zusammen. Und die Lobbyisten der Autoreifen-Industrie machen kräftig Druck dagegen, denn sie wollen, dass die Kautschukproduktion aus der Richtlinie herausgenommen wird, wodurch sie deutlich verwässert werden würde. So hängt in der Wirklichkeit Vieles mit Vielem zusammen und Politik wird anschaulich.

Nach so viel geistiger Nahrung wurde es nun aber Zeit für das abwechslungsreiche Vorstellungsprogramm der Delegationen. In kurzen Sketchen ging es darum, das eigene Bundesland und das zu vertretende EU-Land in einen logischen Zusammenhang zu bringen. Das ist einigen mehr anderen weniger gelungen, aber jede Präsentation für sich hatte sich gelohnt, aufgeführt zu werden.  Was dieses Jahr besonders auffiel war Musik und Tanz. Denn überraschend vielen Schulen führten folkloristische Tänze auf obwohl nur ein musikalisches Gymnasium dabei ist. Die Slowakei und Slowenien boten sich dabei ein regelrechtes Tanzbattle.  Schwerin machte es ganz interaktiv auf Finnisch und die Schweden dichterisch im Sinne von Astrid Lindgren mit einer neuen Version von „Wir machen uns die Welt wie sie uns gefällt!“ Großer Beifall war allen sicher.  Der MEP-Superstar wurde aber auch von den Bonnern nicht gefunden. Vielleicht dann beim kommenden MEP oder sollte das wirkliche Talent der Delegierten doch in der politischen Debatte liegen? Das werden die kommenden Tage zeigen. Also auf in die politische Debatten-Arena des MEP 2022.

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