Modell Europa Parlament Deutschland e.V.

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Deutschland e.V.

WEMEP Luxemburg – Unausgesprochen europäisch von Fiona Morrison

Luxemburg 10.02.2020:

Vom 18.-24. Januar 2020 fand in Luxembourg das 4. Westeuropäische Modell Europa Parlament statt. Ich nahm dort teil als Committee President der deutschen Delegation.

Wir wurden direkt von dem Flughafen zur Schule gebracht, wo die Committee Meetings im weiteren Verlauf der Woche stattfanden. Dort erwarteten mich alte Freunde – aber nicht nur aus Deutschland, sondern auch Leute, die ich in Budapest im Oktober 2019 bei dem CSEE kennengelernt hatte. Es war wunderbar, alle wieder zu sehen. Trotz Müdigkeit nach einer langen Reise haben wir uns alle unterhalten und es war so, als wäre keine Zeit vergangen, seitdem wir uns alle das letzte Mal gesehen hatten.

Der Hauptteil von uns blieben in Gastfamilien, und ich blieb mit einer französischen Deligierte mit einer Familie nicht mal fünf Minuten von der Schule entfernt. Die Gastfreundlichkeit in Luxembourg war bewundernswert – ‚alles was uns gehört, gehört euch auch‘.

Die Committee Meetings waren für mich teilweise sehr anstrengend – ich liebe es, heiß zu debattieren. Dieses Mal musste ich mich komplett zurückhalten als Committee President, eine Rolle, die mir schwer fiel. Natürlich haben wir CPs aber ein paar gute Ratschläge gegeben, und an manchen Stellen ein wenig mehr geholfen, als vielleicht unbedingt nötig war. Die Meetings waren auch teilweise sehr lustig, zum Beispiel als ich mit einem permantentem Stift an eine Tafel geschrieben habe, oder in Hackenschuhen sehr prekär auf einem Tisch balancieren musste, um den Beamer anzuschalten, während alle meine Beine festgehalten haben.

In einer solchen intensiven Arbeitsphase lernt man Leute viel besser kennen als sonst. Es gibt Streit, es gibt Leidenschaft, es gibt Fehler und es gibt Erfolg. Eine bessere Art und Weise, eine komische Art Familie zu erstellen, habe ich nie erlebt.

Abends haben die Luxembourger uns immer etwas in der Stadt gezeigt – Cafes, Restaurants, versteckte Ecken der Stadt, die man als üblicher Tourist vielleicht nicht zu sehen bekommen würde. Wir haben uns alle nach den Meetings abends immer in einen Bus gestopft, der total überfüllt war. Die Atmosphäre war herrlich – in zehn verschiedenen Sprachen wurde angeregt darüber diskutiert, was am Tag passiert war, und wie man sich auf den nächsten Tag vorbereiten konnte. Die armen Busfahrer wussten warscheinlich nicht, was vor sich her ging!

Der kulturelle Austausch ist immer mein Lieblingsteil des MEPs – es gibt einfach ein unausgesprochenes Verständnis, dass wir Europäer sind, und dass wir uns gegenseitig unterstützen. Ein Beispiel dafür ist eine spanische Delegierte, die gesehen hat, dass meine Absatzschuhe mir wehgetan haben, und mir am nächsten Tag ihre Turnschuhe mitgebracht hat, und darauf bestand, dass ich sie behalte.

Der letzte Abend war herrlich und gleichzeitig sehr emotional. Die Leute, die man dort kennenlernt, bleiben immer mit einem, und zu wissen, dass man sie nie wieder sehen wird, oder wenigstens eine sehr lange Zeit nicht mehr, hat Tränen bei mehr als einem Menschen ausgelöst. Die letzten Tänze miteinander, gefühlsvolle Umarmungen, Versprechen, miteinander in Kontakt zu bleiben, werde ich, und werden die Anderen nie vergessen.

 

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