Modell Europa Parlament Deutschland e.V.

M E P
Deutschland e.V.

Vom Säen und Ernten – Anastasia auf der EU-Jugendkonferenz

Berlin 26.01.2021:

Einführung:

Unser MEP-Projekt ist seit einigen Jahren – dank der Förderung über das EU-Jugendprogramm Erasmus plus – auch Mitglied im europaweiten Netzwerk des EU-Jugenddialogs. In diesem Netzwerk wird die EU-Jugendpolitik mitkoordiniert. Geförderte Projekt können sich an europaweiten Anhörungen, Umfragen und Konferenzen zum Thema „Jugend“ beteiligen. Um über die Arbeit zu informieren und Jugendliche einzubinden gibt es das EU Jump-Team, das vom Bundesjugendring koordiniert wird. Hier sind seit einem Jahr auch zwei ehemalige Delegierte vom MEP Deutschland aktiv, Juliane aus Koblenz und Anastasia aus Leipzig. An dieser Stelle berichtet Anastasia über ihre Erfahrungen – u.a. auf der EU-Jugendkonferenz aus dem Herbst 2020 mit 200 Delegiert*innen aus 40 Ländern, die in Berlin und online stattfand. Die Ergebnisse der Konferenz findet Ihr hier – Ihr habt Politik beeinflusst! – Jugenddialog .

 

Anastasia Kozlova – EU Jugenddialog

„Was ist eigentlich der EU-Jugenddialog? Und welche europäische Jugendziele sollen da verfolgt werden?“ Solchen Fragen begegne ich oft im Gespräch mit Klassenkameraden und Gleichaltrigen. Viele meiner Freunde wissen, dass ich im EU-Jugenddialog mitwirke, aber wenige kennen die Bedeutung dieses Programms. Obwohl die Jugend der Schwerpunkt im Dialog ist, sind es gerade die jungen Menschen, die im Unklaren über ihre Möglichkeiten sind, sich zusammen mit anderen eine Meinung zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen zu bilden. Der EU-Jugenddialog bietet als ein Jugendparlament einen geschützten Raum, um sich auszutesten und gemeinsam mit anderen an den eigenen Argumenten zu wachsen – oder sich eben auch von starker Rhetorik überzeugen zu lassen.

Doch was hat mich eigentlich dazu bewegt, im EU-Jugenddialog mitzuwirken? Im Jahr 2018 wurde ich erstmals Teil meiner Schuldelegation und vertrat die Interessen Bulgariens im Modell Europa Parlament (MEP) in Berlin. Dieses Ereignis war der Beginn meiner Leidenschaft für politisches Engagement. Ein Jahr danach wurde ich auf ein anderes Projekt des EU-Jugenddialogs aufmerksam gemacht: das junge Multiplikator*innen (jump) Team. Nach einem kurzen Bewerbungsprozess wurde ich sogleich eines der neuen Teammitglieder für die nächsten 18 Monate von 2019 bis 2021. Kurz gesagt: Das Jump- Team hat es sich zum Ziel gesetzt, Jugendliche dazu zu motivieren, sich eine Meinung zu bilden und diese auch lautstark zu vertreten.

Mein Highlight im EU-Jugenddialog war definitiv die Teilnahme an der EU-Jugendkonferenz in Berlin, die letztes Jahr digital stattgefunden hat. Vom 02. bis zum 05. Oktober 2020 habe ich als Volunteer an der Konferenz aktiv mitgewirkt. Als Mitglied des Harvesting Teams bekam ich die Möglichkeit, die Ergebnisse zusammenzustellen, während ich verschiedene Workshops, Barcamps und Dialogrunden zwischen den EU-Jugendvertreter und politisch Verantwortlichen begleiten durfte. Das Harvesting Team hatte die Aufgabe, die Forderungen und Meinungen aller jungen Menschen in der Europäischen Union zu sammeln. Durch die EU-Jugendvertreter der einzelnen Mitgliedsstaaten konnte somit ein recht umfassendes Meinungsbild aufgezeigt werden.

Ein Programmteil dabei bildeten die Barcamp-Sessions, die von den EU-Jugendvertreter*innen angeboten und geleitet wurden.  Die Themenwahl oblag dabei den EU-Jugendvertreter*innen selbst. Ich habe mich für die Session mit dem Titel „Quotas“ (Quoten) entschieden. Es war eine sehr interessante und lehrreiche Sitzung. Ich wurde in den verschiedensten Weisen inspiriert, kritisch über Themen nachzudenken und auch bereits meine eigens gebildete Meinung zu hinterfragen. Obwohl die Konferenz im digitalen Format stattgefunden hat, konnte eine lebhafte Diskussion entstehen. Ich bin mir sicher, dass alle EU-Jugendvertreter*innen und Mitwirkende, sehr von diesen Barcamp-Sessions profitiert haben.

Zusätzlich durfte ich am letzten Tag der Konferenz mit einem weiteren Teammitglied, das Harvesting Team im Plenum kurz präsentieren. Wir berichteten von unseren Aufgaben und erzählten von unseren nächtlichen Sitzungen, die dazu dienten, unsere Tagesnotizen zusammenzufassen. Außerdem erklärten wir, dass unsere Arbeit als Teil eines Harvesting Reports veröffentlicht sein und mit den EU-Jugendvertreter*innen geteilt werden würde. Es war eine unglaubliche Erfahrung vor der Kamera zu stehen, während ich wusste, dass mehr als hunderte Teilnehmer zuschauen und zuhören würden – ein Ereignis, das für mich in der Erinnerung bleiben wird.

Da dies meine erste EU-Jugendkonferenz überhaupt war, bin ich mit keinen Erwartungen reingegangen. Ich wusste nicht, was auf mich zukommen würde. Dementsprechend war ich jedoch sehr positiv überrascht wie professionell die EU-Jugendkonferenz digital ausgestaltet wurde. Für die zukünftigen EU-Jugendkonferenzen wünsche ich mir, dass sie in einem größeren Maße beworben werden, damit viel mehr junge Menschen vom EU-Jugenddialog und den EU-Jugendkonferenzen erfahren und letztendlich profitieren und mitwirken können.

Ich bin sehr dankbar, dass ich so viele Möglichkeiten hatte, im EU-Jugenddialog mitzuwirken. Mein Engagement in den letzten Jahren prägte meine Interessen und förderte meine persönliche Entwicklung. Ich hoffe, dass meine Erfahrung andere junge Menschen dazu bewegen kann, selber aktiv in der Jugendpolitik tätig zu werden. Der EU-Jugenddialog bietet uns die einzigartige Möglichkeit, gehört und wahrgenommen zu werden. Wir haben die Chance, Forderungen an Politiker zu stellen, die es heute in der Hand haben, unsere Zukunft bereits jetzt in die richtigen Bahnen zu lenken. Und wer weiß – vielleicht sind wir es in einigen Jahren selbst, die die kritischen Fragen der Jugend wahrnehmen werden müssen. Die Zukunft liegt genau vor uns; es ist nun unsere Aufgabe, sie fest in die Hände zu nehmen.

 

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