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Die kritischen Fragen der Ostsee-Jugend zeigen – wir leben in schwierigen Zeiten

Potsdam – Helmholtz-Gymnasium 06.10.2022:

„Was hat die EU aus der Corona-Krise gelernt?“ „Ist es nicht ökonomischer Selbstmord, die Energiepreise runterzusubentionieren?“ „Was kann die EU tun, um die Menschen aus ihrer Verschwörungs-Blase herauszuholen?“ Die Fragen der Jugendlichen aus 12 Ländern rund um die Ostsee hatten es in sich!. Einige Male mussten die politisch Handelnden im Fishbowl tief Luft holen, bevor sie eine brauchbare Antwort geben konnten. Die Antworten zu den drei oben zitierten Fragen lauteten zusammengefasst: Die Jugend hat am meisten in der Corona-Krise leiden müssen, daher hat die EU 2022 zum Jahr der Jugend erklärt, damit mehr auf die Anliegen der jungen Generation gehört wird und sie die Chance bekommen, ihre Anliegen vorzutragen.  Die Energiepreise müssen niedriger werden, damit die Inflation eingedämmt werden kann und die Bevölkerung die Heizkosten im bevorstehenden Winter begleichen kann – egal was die ökonomische Theorie dazu sagt. Und die EU kann nicht viel machen, um Menschen aus ihrer Blase zu holen. Es braucht vielleicht besseren klareren Journalismus. 

Einige Antworten waren nicht wirklich zufriedenstellend. Aber dies zeigt, in welch komplexen und komplizierten Zeiten wir leben. Nicht auf alle Herausforderungen gibt es einfache Antworten. Vieles ist eine Frage der Abwägung von Interessen. Oft müssen Kröten geschluckt werden. SO auch bei der Frage an die Grüne Landtagsabgeordnete Marie Schäffer: Wie sie zur Atomkraft stehe wollte eine Delegierte wissen. Die überraschende Antwort: langfristig und kurzfristig müsse auf erneuerbare Energie gesetzt werden. Aber für den Übergang sei Atomkraft leider weiter notwendig. Es müsse auf lange Sicht vor allem aber die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert und abgebaut werden.  Auf die Frage, ob die EU mehr die Erfolge herausstellen sollte und die Skeptiker zu überzeugen, gab es einen kleinen Disput zwischen Henning Herbst von den Jungen Europäischen Föderalisten und Robert Gampfer von der EU-Kommission Vertretung in Deutschland.  Herbst  trat für einen Bottum Up Ansatz ein während Gampfer auch auf eine Top Down Strategie setzte. Aber eigentlich müsse in der Realität ja beides passieren.

Nach einem anstrengenden Tag war es für den einen oder die andere  der 100 Delegierten nicht ganz einfach, voll konzentriert über die ganzen 90 Minuten zu verharren. Aber viele nutzen auch die Möglichkeit, sich zu bewegen und ins Fischglas zu hüpfen. Aber Verena Hedtke von der Europa Union Brandenburg brachten die Quintessenz der Diskussion auf den Punkt: Mit Zusammenarbeit in Europa erreichen alle mehr als durch nationale Alleingängen.  Und die EU ist so viel mehr als freies Reisen und der Euro. Es ist ein gemeinsames Lebensgefühl, die Freiheit, seine Meinung sagen zu können, an Erasmus-Programmen teilnehmen zu können, sich auszutauschen, voneinander Lernen, offen zu sein und die Welt zu verbessern: Die Informationsbroschüren der EU bringen diese Erkenntnisse oft leider nicht so rüber, dass jeder sie versteht. Hier fehlt es in der Tat, wie eine Delegierte anmahnte, an Emotionen. Morgen bei der Plenardebatte im Brandenburger Landtag werden die Delegierten unter Beweis stellen können, dass es auch anders geht. Viel Erfolg dabei wünschen wir.

 

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