MEP Stockholm – Das Ende einer wundervollen Reise (Herbst 2014) – von Jan-Lukas Wein
Man reist an mit dem Gefühl, zu wissen dass es das letzte MEP als Delegierter sein wird und das nicht nur für mich sondern für die gesamte Delegation. Ein klein wenig Melancholie aber auch unglaubliche Vorfreude auf eine Woche intensiver Diskussionen, neuer Freundschaften und Stärkung der Kontakte aus Berlin – schlicht und einfach eine weitere Woche MEP-Spirit.
Mit diesen Gedanken im Kopf reisten wir also, aus den verschiedensten Teilen Deutschlands nach Stockholm um all das noch einmal zu erleben. Aber vor allem das, ich als Delegationssprecher erwähnte es auch in meiner Rede für die Delegation, war nicht immer so natürlich wie heute. Grade zu diesem Zeitpunkt jährten sich der Mauerfall und seine Vorgeschichte zum 25. Mal. Der damit verbundene Fall des Eisernen Vorhangs, ein wichtiger Teil europäischer Geschichte hat Europa in seiner heutigen Form aber auch dieses wundervolle MEP-Projekt ermöglicht.
12.30: Ankunft für mich und meine Hamburger Mitdelegierte Paulina in Stockholm Arlanda. Gelandet in Stockholm kommen wir erstaunlich schnell aus dem Flughafen, wir und unser Gepäck wohlbehalten, warten draußen schon unsere Fahrer auf uns, wie auf echte EU-Abgeordnete.
Als wir das Viktor Rydberg Gymnasium erreichten, hatte sich die deutsche Delegation bereits um ein weiteres Mitglied, den Potsdamer Delegierten der aufgrund eines Fehlers schon mehrere Stunden Zeit den Flughafen zu erkunden. Wir trafen direkt eine echt nette finnische Delegation, mit der wir dann in das kleine benachbarte Dorf zogen und ein Mittagessen zu uns nahmen und feststellten, dass nicht nur Italiener die italienische Küche beherrschen. Also hatten wir von Anfang an die Möglichkeit Freundschaften entstehen zu lassen und natürlich angeregte Gespräche über unsere Heimatländer, Schule und natürlich nicht zuletzt über die politischen Einstellungen zu führen.
So nahm eine phantastische Woche ihren Lauf… mit ersten Ausschusssitzungen am Folgetag – nun auf Englisch was eine weitere Herausforderung darstellte, der aber die gesamte Delegation gewachsen war und sich entsprechend in den Ausschüssen positionieren, behaupten und mitdiskutieren konnte.
Debattiert wurden Themen wie z.B. Kultur und Bildung, Innere Angelegenheiten, Äußere Angelegenheiten oder Beschäftigung und soziale Angelegenheiten. Die Ausschüsse hatten unter anderem zum Thema wie europaweit höhere Bildung besser zugänglich gemacht werden kann oder wie die Europäische Union in internationalen Konflikten agieren soll.
Doch nun zu unserer mitgereisten Bundeskanzlerin.
Tag 3 – Die Länderpräsentationen standen wohl an. Die deutsche Delegation hatte das unfassbare Glück, einen der beiden mit Abstand besten Merkel-Imitatoren an Bord zu haben – Fritz Helbig, in diesem Sinne auch nochmal ein großer Dank und Respekt für diese Performance mit der sogar die mitgereiste begleitendende Lehrerin Frau Kruschel mit seiner Stimme überzeugen konnte und natürlich auch zum Lachen bringen. Wir hatten eine Merkel-Rede geringfügig umformuliert und Mr. Merkel hielt sie, und versetzte den ganzen Saal einschließlich der begleitenden Lehrer und Ausschussvorsitzenden in Staunen aber natürlich auch minutenlanges schallendes Gelächter, wobei die österreichische AV sogar Tränen lachte.
Bayern – Deutschland alles dasselbe? Natürlich nicht aber natürlich war ja auch das Oktoberfest in seinen letzten Zügen, also konnten wir sogar zu unserer Korrespondentin dorthin schalten und erhielten eine, wieder extrem lustige Bayrisch-Einlage von Clara welche eigens aus Ingolstadt angereist war, natürlich für das MEP-BSR aber AUCH für diesen Auftritt. Zuletzt durften wir auch noch einen Vergleich zwischen Englisch und dem natürlich sehr HARRRRTEN deutschen (Aus-)Sprache in einer kleinen Unterrichtseinheit genießen. Der Saal erneut in schallendem Gelächter… so heftig, dass es die österreichische AV und eine Delegierte nicht mehr auf den Stühlen hielt vor Lachen.
Es folgte am nächsten Tag eine gute GA in der wir uns als Delegation ohne Eigenlob auszusprechen echt gut geschlagen haben und einige Reden halten durften, sowie ich meine erste aber auch letzte Verteidigungsrede.
Eine mehr oder weniger gelungene Tanzeinlage bei einem wirklich sehr lustigen Tanz-Battle am letzten Abend rundete eine umso mehr gelungene MEP-BSR-Woche also ab.
Doch nun hieß es übergehen zum traurigen Teil – Abschied nehmen, von allen die Bekanntschaften, die man in den vorangegangenen Tagen gemacht hat aber auch einer wundervollen deutschen Delegation. Damit komme ich nun zum Ende und möchte mich noch herzlichst bei der gesamten Delegation und unserer Begleitung Frau Kruschel für eine weiter fantastische Woche MEP-Feeling bedanken.